Noch dauert es vier Monate, bis sich der Vorhang zu den Veranstaltungen des Kölner Kinderfilmfestes CINEPÄNZ öffnen wird. Das Festival findet in diesem Jahr in der Zeit vom 14. bis zum 22. November statt.

Um die lange Zeit bis dahin zu überbrücken bietet Cinepänz in den Schulferien zahlreiche Sommerkino-Veranstaltungen an. Am letzten Wochenende gab es gleich drei Vorführungen, zwei davon im Rahmen der Kölner Kino Nächte.

Schon am Freitag, den 10. Juli lief im „Et Sozi / Jugendzentrum Vingst“ der Film „The Hate U Give“, der sich mit Polizeigewalt gegen People of Colour in den USA beschäftigte. Am Samstag wiederholte das Kinderfilmfest mit dem Film „Zu weit weg“ den Eröffnungsfilm des vergangenen Jahres, der sich mit Kindern befasste, die durch den Braunkohleabbau im Rheinischen Revier aus ihrer Heimat vertrieben werden. Der Film stellt dabei eine verblüffende Parallele zu den kriegsvertriebenen Kindern aus Syrien her.

Am Sonntag dann zei9gte Cinepänz den Film „Shana – Das Wolfsmädchen“, ein Film, der eigentlich im Frühjahr hätte in der Filmreihe zu den Jugenbuchwochen laufen sollen. Der Film führt seine Zuschauer in die Welt eines Cree-Indianmädchens in Kanada, das den Verlust der Mutter überwinden muss und dabei Freundschaft mit einem Wolf schließt.

Die Sommerkinos gehen im Evangelischen Jugendzentrum in Hackenbroich weiter. Zu sehen sind die Filme des folgenden Programms:

 

Donnerstag, 16. Juli 2020

Amelie rennt

 Spielfilm, Deutschland/Italien 2017, Regie: Tobias Wiemann, 97 Minuten, FSK: ab 6, empfohlen ab 10, FBW: „besonders wertvoll“
Eine Geschichte über Mut, Hoffnung und echte Freundschaft.

Amelie ist 13, eine waschechte Großstadtgöre und womöglich das sturste Mädchen in ganz Berlin. Sie lässt sich von niemanden etwas sagen, schon gar nicht von ihren Eltern, die sie nach einem lebensbedrohlichen Asthmaanfall in eine Spezialklinik nach Südtirol verfrachten. Amelie reißt aus und flüchtet dorthin, wo sie garantiert niemand vermutet: Bergauf. Mitten in den Alpen trifft sie auf den 15-Jährigen Bauernjungen Bart. Als der ungebetene Begleiter ihr das Leben rettet, stellt Amelie fest, dass Bart viel interessanter ist, als anfangs gedacht. Gemeinsam begeben sich die beiden auf eine abenteuerliche Reise, bei der es um hoffnungsvolle Wunder und echte Freundschaft geht. (s. Bild)

 

Dienstag, 21. Juli 2020

Mikro & Sprit

 Spielfilm, Frankreich 2015, Regie: Michel Gondry, 100 Minuten, FSK: ab 6, empfohlen ab 12
Zwei liebenswerte Außenseiter auf einem Roadtrip durch Frankreich.

Mitten im laufenden Schuljahr kommt ein Neuer in die Klasse – Théo. Wie Daniel wird auch er schnell zum Außenseiter gestempelt. Das bringt die beiden sehr verschiedenen Jungs zusammen: Daniel, introvertiert und immer vertieft in seine Zeichnungen, und Théo, der auf alles eine Antwort weiß und leidenschaftlich gerne tüftelt. Doch eins haben beide gemeinsam: Als die Sommerferien beginnen, will keiner die Zeit mit seiner Familie verbringen und zusammen schmieden sie einen Plan. Mit Hilfe eines Rasenmäher-Motors und einigen Brettern zimmern sie sich ein ebenso skurriles wie liebevoll gestaltetes und vor allem fahrbares Haus. Ein abenteuerlicher Roadtrip – mit maximal 20 km/h – über die französischen Landstraßen beginnt.

Sie lernen neue Freunde kennen, liefern sich eine Verfolgungsjagd mit der Polizei und, vor allem, machen das, was sie schon immer tun wollten: die Freiheit genießen, einen wundervollen Sommer lang!

Der visionäre Filmemacher Michel Gondry („Vergiss mein nicht“, „Science of Sleep – Anleitung zum Träumen“) widmet sich in MIKRO & SPRIT der Geschichte zweier liebenswerter Außenseiter und lässt die beiden Darsteller-Neulinge Ange Dargent als „Mikro“ und Théophile Baquet als „Sprit“ auf eine ausgeflippt-aufregende Reise durch die französische Provinz fahren. Mit Audrey Tautou holte er erneut eine weltbekannte Schauspielerin an Board und führt die drei in bewährt-phantasievoller Manier durch eine semi-autobiographische Coming-of-age-Komödie.

 

 

Mittwoch, 22. Juli 2020

Offline – Das Leben ist kein Bonuslevel

 Spielfilm, Deutschland 2016, Regie: Florian Schnell, 87 Min., FSK: ab 12, empfohlen ab 12
Florian Schnells Spielfilmdebüt schießt das Computerspiel auf die Kinoleinwand, Fantasy trifft auf Reality – und dann trifft Jan auf Karo.

Die meiste Zeit seines Lebens ist Jan (17) gar nicht Jan, sondern der wagemutige Krieger Fenris (Level 69) und einer der Besten im Fantasy-Game „Schlacht um Utgard“. Er bereitet sich gerade auf das anstehende Online-Turnier „Ragnarök“ vor, als er auf einmal aus dem Spiel geworfen wird und panisch begreift, dass er von einem anderen Spieler, dem düsteren Magier Loko (Level 70) gehackt wurde.

Damit beginnt für ihn die größte Quest seines Lebens – in der echten Welt! Auf seiner turbulenten Reise, um seine digitale Identität zurück zu bekommen, trifft er auf viele analoge Hindernisse, schrecklich reale Gegner und die durchgeknallte Karo… „ein Mädchen!“

Filmtipp der FBW-Jugend Filmjury: „Wir empfehlen den Film (…) allen Gaming-Begeisterten und Fantasy-Fans mit 4,5 von 5 Sternen.“

 

 

Donnerstag, 23. Juli 2020

Mustang

 Spielfilm, Deutschland/Frankreich/Türkei 2015, Regie: Deniz Gamze Ergüven, 93 Min., FSK: ab 12, empfohlen ab 14 Jahren, FBW: „besonders wertvoll“
Fünf Schwestern erkämpfen sich in einer von Männern geprägten Gesellschaft ihr Recht auf Selbstbestimmung.

Sommer in einem türkischen Dorf. Lale und ihre vier Schwestern wachsen nach dem Tod der Eltern bei ihrem Onkel auf. Als sie nach der Schule beim unschuldigen Herumtollen mit ein paar Jungs im Meer beobachtet werden, lösen sie einen Skandal aus. Ihr als schamlos wahrgenommenes Verhalten hat dramatische Folgen: Das Haus der Familie wird zum Gefängnis, Benimmunterricht ersetzt die Schule und Ehen werden arrangiert. Doch die fünf Schwestern – allesamt von großem Freiheitsdrang erfüllt – beginnen, sich gegen die ihnen auferlegten Grenzen aufzulehnen.

Einfühlsam und kraftvoll zugleich setzt die junge Regisseurin Deniz Gamze Ergüven die unzähmbare Lebenslust der fünf Schwestern in Szene, die sich in einer von Männern geprägten Gesellschaft ihr Recht auf Selbstbestimmung erkämpfen. Mit lichtdurchfluteten Bildern trotzt der Film dem dramatischen Geschehen und setzt der Brutalität zarte Sinnlichkeit und jugendliches Aufbegehren entgegen, die den Zuschauer tief berühren und mit Hoffnung erfüllen.

 

Die genauen Zeiten der Sommerkinos können erfragt werden unter der Telefonnummer 02133 – 26 97 45.