Fett!
Nicenstein!
Das war lit! 

Wie auch immer auf Jugendsprache übersetzt – es war eine fulminante Festivalwoche, die am 25. November im Odeon Kino mit einer schönen Feier zu Ende ging.

54 Filme, 180 Vorführungen, 7000 Zuschauer!

Kinderjury Cinepänz

Die Kinderjury gibt ihre 3 Lieblingsfilme bekannt

Die Spinxxer (Kinderredakteur*innen von Spinxx) und die Kinderjuror*innen brennen ein Mal im Jahr für ihre Sache als Kinoprofis. Die einen haben Interviews geführt, die Filme nach fachlichen Kriterien seziert und ihre messerscharfen Rezensionen online publiziert. Die anderen haben täglich in Kinosesseln die Premierenfilme unter die Lupe genommen, diskutiert und nach einem knallharten, ausgehandelten Schema bewertet. Die drei besten Filme zu benennen war nicht einfach – bei so viel gutem Programm!

Foto Joachim

Der Kinosaurier: Festivalleiter Joachim Steinigeweg in der Foto-Booth. Festnahme!

Joachim Steinigeweg ist seit vielen Jahren CINEPÄNZ-Chef und ein echter „Kinosaurier“. Er liebt Filme und ist mit ganzem Herzen bei der Sache, das merkt man ihm an.

Ich freue mich, dass CINEPÄNZ auch nach so vielen Jahren – das Jubiläum zum 30. Geburtstag steht nächstes Jahr an – noch immer so beliebt ist! Mit unserem Programm sammeln wir sowohl die Jüngsten als auch altermäßig nach oben offen alle Menschen ein, die sich für gutes Kino interessieren! Denn, auch wenn „Kinderfilm“ draufsteht: im CINEPÄNZ-Programm landen nur hochwertige und tiefgreifende Geschichten – und die sind niemals zu unterschätzen.

 

Die besten Cinepänz-Filme, gewählt von der Kinderjury

Trommelwirbel für Platz 3: “Es war einmal… Nach Roald Dahl”.

Rotkäppchen und Schneewittchen

Es war einmal…nach Roald Dahl (Großbritannien 2016)

Die kunterbunte animierte Märchenmix von Roald Dahl macht vor Nichts halt und sammelt mit seinem nicht immer offensichtlichem Witz kleine und große Märchenfans ein. Rotkäppchen wird zum Auftragskiller – kein Problem in den Augen der Kinderjury. Aber wenn Aschenputtel leicht bekleidet am offenen Fenster steht….da hört der Spaß für die strengen Juror*innen dann auf. Immerhin noch Bronze! Das Juryurteil:

Der Film Es war einmal…nach Roald Dahl kommt unserer Meinung nach auf den dritten Platz, weil er wirklich lustig war. Klassische Märchen wurden modern und neu arrangiert und erzählt und filmisch gut umgesetzt. Außerdem fanden wir die Reime und alte Sprache sehr gut, weil es auch der Sprache im Buch entspricht. Es gab auch einige sexuelle Anspielungen, zum Beispiel das Paar in der Badewanne oder die nackte Frau am Fenster, und Szenen mit Gewalt – aber die waren gut erzählt.

Die Jury kann auch anders: Platz 2 vergibt sie an den sehr ernsthaften und politischen Dokumentarfilm “Power to the Children – Kinder an die Macht”.

Power to the Children – Kinder an die Macht (Deutschland 2017)

Die Regisseurin Anna Kersting begleitete ein Jahr lang Kinderparlamente in Indien, um deren Arbeit und öffentlichkeitswirksame Aktionen zu dokumentieren. Immer wieder stehen die Kinder vor großen Herausforderungen und geben nicht auf – das hat die Jury beeindruckt:

Wir dürfen verkünden, dass Power to the Children – Kinder an die Macht nach langer Diskussion den zweiten Platz erreicht hat, weil der Film auf eine sehr schöne und emotionale Weise zeigt, dass Kinder auch viel bewirken können: Indem sie sich zusammentun und so sich und den anderen Kindern eine bessere Zukunft ermöglichen.

And the „Cinepänz Oscar“ goes to…

„Fannys Reise“ (Frankreich 2016) von Lola Doillon.

Kindergruppe

Fannys Reise (Frankreich 2016)

Wir haben den Film Fannys Reise auf den ersten Platz gesetzt, weil er auf einer wahren Geschichte basiert. In dem Film geht es um jüdische Kinder, die auf sich allein gestellt vor den Nazis fliehen. Die Geschichte wurde gut verfilmt und realistisch von den Schauspielerinnen und Schauspielern umgesetzt. Die Filmmusik war in den richtigen Szenen so eingesetzt, dass sich die Spannung immer mehr gesteigert hat. Deswegen hat uns der Film auch so berührt!

Und dieser Film hat nicht nur die Jury ergriffen, sondern – jedermann und jederfrau im Kinosaal. Es gab sogar standing ovations für diese wunderschöne, grausame und gleichzeitig stärkende Geschichte von Mut und Gefahren, Solidarität und Gewalt. Die Siegerfilmwahl der Kinderjury zeigt, dass Doillon es mit ihrer Erzählweise geschafft hat, ein schweres Thema dem jungen Publikum zugänglich zu machen. Die „echte“ Fanny, im Film brillant gespielt von der Léonie Souchaud, heißt Fanny Ben-Ami und lebt heute in Tel Aviv. Auf Grundlage ihrer Lebensgeschichte in Buchform schrieb die fanzösische Filmemacherin das Drehbuch. Beide Frauen standen dabei in engem Kontakt miteinander. Auch Ben-Ami ist mit dem Ergebnis sehr zufrieden:

Natürlich gab es Aspekte an meinem Weg, die in meinen Augen wichtig waren, aber nicht zwingend wichtig für den Film. Am Ende glaube ich aber, dass Lola mit dem Drehbuch alles richtig gemacht hat!

Eine wunderschöne und überzeugende Zeitreise. (VARIETY)

Ein zärtlicher Blick. Ein sensibles Thema. Ein bewegender Film. (LE FIGARO)